Angebot-Nutzungsmodell nach Helmke - Wirtschaft unterrichten

Die Lehrperson und ihre Fähigkeiten beeinflussen die Unterrichtsqualität, sind jedoch selbst nicht Teil davon (Helmke, 2017). Besondere Bedeutung haben dabei die folgenden Fähigkeiten der Lehrperson (ebd.):

Professionswissen:
Hierzu zählen fachdidaktische, fachliche
und pädagogische Kompetenzen.

Klassenführungskompetenz:
Die Lehrperson kann die Klasse effektiv führen,
um eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Diagnostische Kompetenz:
Die Lehrperson erkennt Defizite der Lernenden
und unterstützt diese entsprechend.

Erwartungen und Ziele:
Diese werden an das Wissensniveau der Schülerinnen und Schüler angepasst und transparent kommuniziert.

Persönliche Eigenschaften:
Eine Lehrkraft sollte außerdem Engagement,
Geduld und Humor in den Unterricht mitbringen.

Mehr zum Thema: Die Bedeutung
der Wirtschaftslehrperson

Die Unterrichtsgestaltung und somit auch deren Nutzung und Wirkung hängen unter anderem vom schulischen und außerschulischen Kontext ab. Dazu gehören:

Kulturelle Rahmenbedingungen:

Die kulturellen Rahmenbedingungen umfassen Normen, Werte und Traditionen der Gesellschaft, die wiederum in der Schule an die Schülerinnen und Schüler weitergegeben werden. Die Lernenden, aber auch die Lehrkräfte bringen unterschiedliche kulturelle Einstellungen mit in den Klassenraum, welche bei der Planung von Unterricht antizipiert werden sollten.

Regionaler Kontext:

Hierbei geht es um die regionale Verankerung, in welche die Schule eingebettet ist. Sie umfasst zum Beispiel die Verkehrsanbindung sowie die sozioökonomische Situation des Standorts.

Schulform/ Bildungsgang:

Der Bildungsgang (Gymnasium, Realschule, Hauptschule) oder auch die Schulart/Schulform (öffentliche Schule, Förderschule, Ganztagsschule, etc.) beeinflussen die Unterrichtsgestaltung. Das Niveau des Unterrichts muss entsprechend angepasst werden.

Klassenzusammensetzung:

Hierbei handelt es sich um die homogene oder heterogene Zusammensetzung der Klasse, auf die der Unterricht angepasst werden muss. Einflussfaktoren umfassen beispielsweise die Vorkenntnisse der Lernenden, die soziale Schicht- und Sprachzusammensetzung, die Klassengröße sowie den spezifischen Schulkontext.

Didaktischer Kontext:

Der didaktische Kontext bezieht sich auf die Lehrmethoden und pädagogischen Ansätze im Unterricht. Die didaktischen Entscheidungen der Lehrperson können sowohl die Motivation als auch das Verständnis von Schülerinnen und Schülern beeinflussen.

Schulklima/Klassenklima:

Das Schulklima beschreibt die Atmosphäre, die zwischen den Kolleginnen und Kollegen herrscht und darüber hinaus auch die Beziehung mit Schülerinnen und Schülern und den Eltern. Das Klassenklima betrachtet dagegen vor allem die individuelle Beziehung zwischen Lehrpersonen und Lernenden. Es sollte nicht als starre Rahmenbedingung betrachtet werden, da es durch das Verhalten der Lehrkraft positiv beeinflusst werden kann.