Motivation
Schwierigkeit
Lösung
Tun
Einüben
Transfer
Ergebnissicherung
Das Stufenmodell nach Roth (1971) beginnt mit der Phase der Motivation,
welche nicht nur zu Beginn eine wichtige Rolle spielt, sondern während des gesamten Lernprozesses.
Wird das Interesse der Lernenden am Thema geweckt, unterstützt dies den weiteren Lernprozess der Schülerinnen und Schüler.
Die Motivation kann beispielsweise durch ein reales Problem aus der Lebenswelt
der Lernenden ausgelöst und durch abwechslungsreiche Lernphasen aufrechterhalten werden.
Schwierigkeit
Die zweite Phase des Stufenmodells wird von Roth (1971) mit Schwierigkeit benannt.
Dabei steht die Problemorientierung, welche die Schülerinnen und Schüler vor ein Problem,
also eine Schwierigkeit stellt, im Mittelpunkt. Im Wirtschaftsunterricht hat sie einen hohen Stellenwert,
da kognitive Aktivitäten unterstützt werden und die Problemlösefähigkeit der Lernenden gefördert wird.
Eine Problemstellung kann motivationsfördernd wirken, insofern sie die Schülerinnen und
Schüler weder über- noch unterfordert. Um dies zu verhindern, ist von großer Relevanz,
die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler bei der Planung der Unterrichtsstunde
zu analysieren und bei der Auswahl der Problemstellung zu beachten (Roth, 1976).
Mehr zum Thema: Lernvoraussetzungen
Für die Verknüpfung von neuem und altem Wissen kommen Piagets Mechanismen der Assimilation und Akkommodation zum Tragen. Bei der Assimilation wird das neue Wissen in bereits vorhandene kognitive Strukturen integriert und bei der Akkommodation verändert neues Wissen vorherige kognitive Strukturen durch Widersprüche (Piaget, 1975). Diese Widersprüche werden durch die Problemstellung, also durch die Schwierigkeit für die Schülerinnen und Schülern hervorgerufen und verändert somit vorhandene kognitive Strukturen. Das heißt, bestehende Strukturen werden hinterfragt und aufgebrochen.
Mehr zum Thema: Problemorientierung
Lösung
Nachdem laut den vorherigen Phasen zuerst die Motivation der Lernenden geweckt wird und anschließend eine Schwierigkeit in Form einer Problemstellung präsentiert wird, geht es nun um die Lösung der Problemstellung. Dabei ist vor allem wichtig, dass die Lernenden sich ausprobieren können und eigene Lösungsvorschläge entwickeln. Dies unterstützt sie strukturiert zu arbeiten und selbstständig Lösungen zu entwickeln.
Tun
Die in der vorherigen Phase erarbeitete Lösung soll im Schritt Tun nun umgesetzt werden. Dies kann unter anderem durch das Erproben des neuen Wissens an Beispielen geschehen. Dabei steht die Ausführung des Lösungswegs im Vordergrund und Lehrenden kommt eine unterstützende Rolle zu.
Einüben
Damit die erarbeitete Lösung langfristig verinnerlicht wird, muss diese anhand von wiederholter Anwendung eingeübt werden. Dies kann beispielweise durch soziale Interaktion der Lernenden miteinander geschehen. Darüber hinaus können auch vorgegebene oder selbst erarbeitete Wissensstrukturen beim Verinnerlichen helfen.
Mehr zum Thema: Wissensstruktur
Transfer
In diesem letzten Schritt geht es nun um den Transfer des Gelernten, also um die Verankerung im Gehirn (Roth, 1976). Die Lernenden sollen im Alltag auf dieses Wissen zurückgreifen und es anwenden können. Um sie darauf vorzubereiten kann die Lehrkraft neue Kontexte präsentieren, die mithilfe des neuen Wissens gelöst werden können.